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Der Robo-Advisor von Scalable Capital: Lohnenswertes Investment Angebot oder nicht? Unser Scalable Test gibt Antworten........
Scalable Capital – Seit 2014 auf dem Markt, über 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in der Fintech-Szene Deutschlands und auch Europas jedem innerhalb der Zielgruppe ein Begriff. Zudem mittlerweile mit einer Bewertung von über 1 Milliarde Unternehmenswert zum sogenannten “Unicorn” aufgestiegen.
Das 2014 von Erik Podzuweit, Florian Prucker, Adam French und Prof. Dr. Stefan Mittnik gegründete Unternehmen mit Sitz in München bietet sowohl einen Neobroker als auch einen Robo-Advisor an. Dieser ist seit 2016 am Markt und wird im vorliegenden Test beleuchtet.
Der Anbieter, nach einer Finanzierungsrunde im Juli 2021 mit ca. 1,4 Milliarden Euro Unternehmenswert bewertet, bietet seinen Kunden eine ETF-basierte Geldanlage in mehr als vierzig verschiedenen Anlagestrategien.
Scalable Capital verwaltet über seine Partnerbank Baader Bank in den Portfolios seiner Kunden rund vier Milliarden Euro. Davon entfallen eine Milliarde auf den Neobroker und drei Milliarden auf den Robo-Advisor. Damit gilt dieser bei der Summe der verwalteten Kundengelder (Assets under Management) als größter Robo-Advisor in Deutschland.
Nur gilt das Sprichwort auch hier: Groß muss nicht gleichbedeutend mit gut sein! Und genau das versucht der folgende Scalable Capital Test herauszufinden.
BlackRock, Tencent, HV Capital, Tengelmann: Die Namen der Investoren von Scalable Capital (weiter Scalable) lesen sich prominent, die Summe des verwalteten Vermögens ebenfalls. Der Robo-Advisor sticht aber auch mit anderen Kennzahlen aus der Masse am Markt hervor: Mit insgesamt 44 verschiedenen Anlagestrategien (klassisch 6 nachhaltig) bietet der digitale Vermögensverwalter seinen Kunden eine große Auswahl an Anlagestrategien, die auf wissenschaftlichen Ansätzen der modernen Portfoliotheorie als auch dem Value-at-Risk basieren.
2.1 Der Registrierungsprozess
Zu Beginn des Onboardings stellt Scalable eine Frage, die für einen Robo-Advisor ungewöhnlich ist: Wo soll das Depot geführt werden?
Hintergrund dieser Frage ist folgender: Es ist nicht zwingend erforderlich, ein Depot bei der Partnerbank Baader Bank zu eröffnen. Kunden der ING können dank einer Kooperation das eigene bestehende Depot angeben, um das Robo-Advisor Angebot von Scalable nutzen zu können. Somit zu Beginn unseres Scalable Test ein erster Pluspunkt.
Nach Angabe der E-Mail-Adresse startet der klassische Registrierungsprozess, der Schritt für Schritt zur Depoteröffnung führt.
Grafik: Depoteröffnung in 3 einfachen Schritten – Scalable macht es Anlegern einfach Ihr Geld beim Roboadvisor anzulegen – Quelle: Scalable Capital
2.1.1 Datenerfassung
Nach der Bestätigung der E-Mail-Adresse – bei vielen anderen Anbietern erfolgt das erst am Ende des Onboardings – beginnt der Robo-Advisor mit dem eigentlichen Fragebogen zur Risikoklassifizierung des Anlegers.
Positiv: Zu jedem Schritt bietet Scalable eine kurze Erklärung. Auch der Service kann bei etwaige auftretenden Fragen direkt per Telefon oder Nachricht kontaktiert werden.
Ziel der Anlage: Vermögen deutlich steigern, Vermögen aufbauen, Vermögen aufrechterhalten oder kurzfristige Anlage
Anlagehorizont
Angabe, bei welcher Höhe ein Wertverlust Nervosität auslöst
Anlagekenntnisse: Wurde bereits mit Anleihen, Aktien & Co. gehandelt?
Kenntnisse zu Finanzdienstleistungen wie Anlageberatung, Vermögensberatung und Online-Broker vorhanden?
Abfrage der finanziellen Verhältnisse: Netto-Monatseinkommen, monatliche Ausgaben, frei verfügbares und gebundenes Vermögen und Verbindlichkeiten
Wie lange reichen die finanziellen Reserven?
Nach der Angabe dieser Basisinformationen muss sich der Anleger für eine der zwei grundlegenden Ausrichtungen seines Portfolios entscheiden:
>> Nachhaltige (mit/ohne Gold) oder klassische Vermögensverwaltung?
Im vorliegenden Scalable Test wird die klassische Vermögensverwaltung mit dynamischem Risikomanagement gewählt.
2.1.2 Anlagestrategie
Ist die Entscheidung bei der gewünschten Anlagestrategie getroffen, schlägt Scalable das im Rahmen der Risikoklassifizierung ermittelte und somit passende Anlage-Portfolio vor.
Auf einen Blick gibt der Robo-Advisor eine erste grobe Übersicht mit seinen Empfehlungen:
Einmalanlage
Monatlicher Sparplan
Value-at-Risk (VaR): Risikobereitschaft
Auf einer Grafik ist die wahrscheinliche Wertentwicklung abgebildet, man kann sich zudem die genauen Bestandteile des Portfolios anzeigen lassen. Auch historische Wertentwicklungen der Assetklassen sind aufgeführt.
Positiv: Die von Scalable empfohlenen Parameter können an dieser Stelle noch manuell verändert werden, bevor der Abschluss der Registrierung erfolgt.
2.1.3 Abschluss der Registrierung
Um das Depot final zu eröffnen, müssen persönliche Informationen angeben werden. Diese reichen von der persönlichen Anschrift über die Steuer-ID bis hin zur Bankverbindung.
Nach einem abschließenden Identifikationsverfahren ist das Depot startklar und es kann dann die gewünschte Anlagesumme überwiesen werden.
Zwischenfazit im Scalable Test: Der gesamte Onboarding Prozess ist bei Scalable einfach gehalten und entspricht im Grunde dem Standard, dem fast alle Robo-Advisor Anbieter in Deutschland folgen beziehungsweise nutzen. Neutrale Bewertung in unserem Scalable Test.
2.2 Angebotsdarstellung
Der Robo-Advisor von Scalable ist über die responsive Website oder App, die für iOS und Android verfügbar ist, nutzbar.
Der Vermögensverwalter fällt mit seiner türkisenen Schrift auf schwarzem Grund auf, die Website ist dennoch übersichtlich und alle Informationen sind intuitiv auffindbar. Auch der Onboarding-Prozess ist logisch und strukturiert aufgebaut.
Die beiden grundlegenden Investmentansätze von Scalable – nachhaltiges ESG-Portfolio oder Portfolio mit dynamischem Risikomanagement – sind über die Navigation einsehbar. Innerhalb dieser Ansätze sind die verschiedenen Möglichkeiten detailliert aufgelistet. Auch die Kosten und eingesetzten Produkte sind transparent dargestellt.
Auf jeder Seite finden sich Auszüge aus den FAQ, die auch nochmals gesondert abrufbar sind. Whitepaper, Ratgeber und Blogbeiträge runden das Informationsangebot rund um die Leistungen sehr zufriedenstellend ab.
Über die FAQ lässt sich herausfinden, dass Kinderkontos ebenfalls möglich sind. Auch Informationen zu Sparplänen finden sich über diesen Weg.
Abschließend lässt sich festhalten: Die Angebotsdarstellung bei Scalable ist gut – trotz der Gefahr, dass die beiden Angebote (Neobroker und Robo-Advisor) in der Wahrnehmung vermischt werden könnten.
Scalable löst das allerdings clever auf und bietet seinen Kunden so auf den ersten Blick alle relevanten Informationen zum Angebot seines Robo-Advisors. Pluspunkt in unserem Scalable Test.
2.2.1 Welche Anlageklassen gibt es?
Der digitale Vermögensverwalter geht in seinem 45-seitigen Whitepaper detailliert auf die eingesetzten Assetklassen ein:
„Das von Scalable Capital strukturierte Anlageuniversum bezieht alle Anlageklassen ein, die sich liquide und kosteneffizient handeln lassen. Dazu gehören Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen der weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, Pfandbriefe, Immobilienaktien, Rohstoffe sowie Geldmarktinstrumente und Barmittel.“
Zusammengefasst bedeutet das:
Staats- und Unternehmensanleihen
Immobilien
Rohstoffe
Alle Anlageklassen werden über passiv gemanagte Indexfonds, sogenannte ETFs, abgebildet.
Ausnahme: Wird Gold eingesetzt, wird das über einen ETC (Exchange Trade Commodities) abgebildet.
2.2.2 Welche Anlagestrategien gibt es?
Was beim Thema Anlagestrategien in unserem Scalable Test sofort auffällt: Der Robo-Advisor weist im Vergleich zum Wettbewerb eine extrem hohe Anzahl verschiedener Strategien auf.
Wer nachhaltig investieren möchte, kann zwischen 21 verschiedenen Möglichkeiten wählen.
Wer klassisch investiert, dem stehen 23 Strategien zur Verfügung.
In Summe kann der Anleger also aus 44 verschiedenen Strategien wählen.
Wer nach ESG-Kriterien investieren möchte, dem stehen elf Strategien mit und zehn Strategien ohne Gold zur Verfügung.
Im Folgenden hierzu eine kleine Auswahl:
ESG 0: 40% Unternehmensanleihen, 60% Staatsanleihen
ESG 0 Gold: 36,5% Unternehmensanleihen, 54,5% Staatsanleihen, 9% Gold und Rohstoffe
ESG 50: 50% Aktien, 20% Unternehmensanleihen, 30% Staatsanleihen
ESG 50 Gold: 50% Aktien, 13,5% Unternehmensanleihen, 20,5% Staatsanleihen, 16% Gold und Rohstoffe
ESG 100: 100% Aktien
Wer klassisch investieren möchte, hat insgesamt 23 Möglichkeiten. Der Unterschied ist dabei die persönliche Risikoneigung, gemessen an der üblichen Kennzahl Value-at-Risk (VaR).
Die Kennzahl kann beliebig zwischen 3% und 25% gewählt werden. So entstehen die 23 Anlagestrategien.
Die, bei dem Robo-Advisor Angebot von Scalable Capital zu Beginn gewählte Anlagestrategie kann jederzeit kostenlos geändert werden – ein Pluspunkt in unserem Scalable Test. Das ist nicht bei allen Robo-Advisor Mitbewerbern ohne Weiteres möglich.
2.2.3 Wie hoch ist die Mindestanlage?
Wer bei Scalable investieren möchte, muss hier seit Ende November 2021 mindestens 1.000 Euro mitbringen. Das ist im Vergleich zu anderen Robo-Advisorn, deren Anlagestrategien ebenfalls auf der Nutzung kostengünstiger ETFs und ETCs basieren, mittlerweile eine durchaus annehmbare Summe.
2.2.4 Sind Sparpläne möglich?
Sparpläne sind – und seit Ende November 2021 von der Leistung einer Mindestanlagesumme entkoppelt – ab 20 Euro pro Monat möglich. Damit macht Scalable es seit kurzem auch für Anleger mit geringem Kapitalstock möglich, in die Welt des Investments einzusteigen.
Die Einrichtung eines Entnahmeplans ist bei dem Robo-Advisor Angebot ebenfalls möglich.
Zwischenfazit im Scalable Test: Positiv ist, dass es einen Sparplan ab monatlich zu entrichtenden 20 € gibt, der zudem seit November 2021 von der Mindestanlagesumme in Höhe von ebenfalls reduzierten 1.000 € entkoppelt ist. Positiv (subjektiv betrachtet) ist auch, das es eine Vielzahl von Anlagestrategien gibt als auch ein nachhaltiges Investment-Angebot. Wobei sich auch hier wiederum die Frage stellt, inwieweit ETFs tatsächlich in hohem Maße nachhaltig investieren? Stichwort Best of / in Class Ansatz? Auch bei der Anlageklasse Gold scheiden sich die Geister beim Thema Nachhaltigkeit mit Blick auf die Abbau-Methoden. Nun gut!
Die Philosophie von Scalable unterscheidet sich je nach gewählter Ausrichtung des Portfolios.
Wer ausschließlich nachhaltig nach ESG-Kriterien anlegt, lässt Scalable ausschließlich in ETFs investieren, die den Richtlinien (Quelle: FAQ von Scalable) entsprechen:
E: Kriterien wie Engagement gegen den Klimawandel oder Schutz natürlicher Ressourcen.
S: Aspekte wie Achtung der Menschenrechte und Ausschluss von Kinderarbeit.
G: Hier liegt der Fokus beispielsweise auf Korruptionsbekämpfung und Transparenz.
Wird die Anlagestrategie klassisch gewählt, ist der bestimmende Faktor der Value-at-Risk (VaR). Dieser steht für den maximalen Jahresverlust, der zu einer Wahrscheinlichkeit von 95% nicht überschritten wird. Wer eine Strategie mit VaR 9% wählt, dessen Verlust übersteigt auf das Jahr gesehen also zu 95% nicht die Schwelle von 9%.
Unabhängig von der Ausrichtung des Portfolios investiert Scalable nach bekannten Grundsätzen
Breite Diversifikation (bis zu 9.500 Einzeltitel aus 90 Ländern)
passiv (ETFs, ETCs)
gestreut über verschiedene Anlageklassen.
Ein weiterer Grundsatz bildet das dynamische Risikomanagement.
Was im Detail Folgendes bedeutet: Scalable richtet die Portfolios seiner Kunden nach Verschiebungen immer wieder auf die ursprünglich gewählte Risikostufe aus. Dieses Rebalancing geschieht automatisch und wird täglich durch Algorithmen überwacht.
Weiterführende Details zur Investmentphilosophie finden sich auf knapp 45 Seiten im Whitepaper des Robo-Advisors, das auf der Webseite von Scalable im Footer eingesehen und heruntergeladen werden kann.
Zwischenfazit im Scalable Test: Beim Thema Investmentphilosophie stützt sich Scalable vor allem auf seinen Algorithmus, der auf bekannten Portfoliotheorien und wissenschaftlichen Ansätzen - vor alllem beim Thema Risikomanagement - basiert. Hier wird der Eindruck einer hohen Investment-Expertise vermittelt, die die Ergebnisse von empirischen Studien aufgreift und so dem Anleger ein sicheres Gefühl bei der Geldanlage vermittelt. Doch Theorie und Praxis liegen manchmal weit voneinander entfernt, wie der weitere Verlauf des Scalable Test zeigen wird.
Keine Frage: Betrachtet man das verwaltete Kundenvermögen, liegt Scalable Capital mit seinem Roboadvisor Angebot relativ einsam an der Spitze im Wettbewerbsvergleich.
Doch wie schneidet der Robo-Advisor in den Kernbereichen
Kosten
Service
Sicherheit
Performance
gegenüber seinen Konkurrenten ab? Betrachten wir in unserem Scalable Test also nun diese Punkte im Detail.
4.1 Bewertung der Kosten
Die Kostenstruktur bei Scalable ist einfach gehalten: Eine All-In-Gebühr zuzüglich in einer geringen Schwankungsbreite liegende ETF-Kosten ergeben die Gesamtkosten. Dabei spielt es keine Rolle, ob nach ESG-Kriterien oder klassisch investiert wird:
In der All-In-Gebühr sind sämtliche Kosten von Ein- und Auszahlungen über Depotführung bis hin zum Kundenservice enthalten. Performancegebühren gibt es keine.
Die ETF-Kosten schwanken je nach eingesetzten Produkten, sind jedoch marktüblich.
Im Wettbewerbsvergleich schneidet die All-In-Gebühr mit 0,75% durchschnittlich ab. Andere ähnlich bekannte Anbieter wie Whitebox, Evergreen oder Quirion liegen deutlich darunter. Es gibt allerdings auch einige teurere Robo-Advisors.
4.2 Bewertung des Service
Scalable stellt seinen Kunden zahlreiche Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung. Der digitale Vermögensverwalter ist per Mail, Telefon oder Live-Chat direkt erreichbar. Wer lieber selbst die Fragen auf seine Antworten sucht, wird in den ausführlichen FAQ fündig.
Auch auf Social Media kann man mit dem Robo-Advisor in Kontakt treten. Über Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn und YouTube können die dort sehr aktiven Servicemitarbeiter kontaktiert werden.
Zudem möglich: Persönliche Gespräche mit Beratern vor Ort in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer persönlichen Videoberatung.
Ein eigener Podcast, ein regelmäßig geführter Blog, physische und digitale Informationsabende und diverse Investitionsrechner auf der Homepage runden den positiven Gesamteindruck ab.
Im Wettbewerbsvergleich kann Scalable in diesem Punkt besonders gut punkten.
4.3 Bewertung der Sicherheit
Das Sicherheitskonzept bei Scalable beruht auf drei Säulen:
Sichere Depotverwahrung bei einer Partnerbank
Bankkonto mit Einlagenschutz
Schutz der persönlichen Daten.
Als Partnerbank fungiert für Neukunden die Baader Bank, ING-Kunden können theoretisch Ihr Konto ebenfalls nutzen.
Alle Portfolios sind gemäß der gesetzlichen Einlagensicherung bis 100.000 Euro geschützt. Aus- und Einzahlungen erfolgen ausschließlich über das Referenzkonto. Die gespeicherten und verschlüsselten Daten liegen in Frankfurter Rechenzentren.
Kurzum: Es gibt keinen Grund für Sicherheitsbedenken bei Scalable – zumindest theoretisch.
Denn in der Vergangenheit ist Scalable als bisher einziger deutscher Robo-Advisor gerade beim Thema Sicherheit von Kundendaten negativ aufgefallen.
So wurden 2020 rund 45.000 Kundendaten entwendet und in entsprechenden Foren zum Kauf angeboten.
4.4 Bewertung der Performance
Scalable bietet auf einer separaten Seite eine tabellarische und sehr transparente Übersicht der, seit Auflegung der einzelnen Strategien des Robo-Advisors erzielten Renditen – und zwar für alle 44 verfügbaren Anlage-Strategien.
Die Übersichtlichkeit leidet jedoch durch die ausschließlich tabellarische Darstellung und Vielzahl an Strategien – letztlich schlägt aber hier Transparenz Übersichtlichkeit. Wobei sich die Kritik unsererseits darauf bezieht, das Scalable in der Vergangenheit die Performance seiner Strategien grafisch als auch tabellarisch dargestellt hat.
Warum man bei Scalable von der grafischen Darstellung der Wertentwicklungen in Form eines Verlaufskurven-Charts mittlerweile abgewichen ist, erschließt sich uns nicht. Insofern also unsererseits eine Abwertung im Scalable Test.
Zurück zu den Performance-Daten an sich: Zwar vergleicht Scalable sich selbst mit drei Morningstar Fonds – es macht jedoch mehr Sinn, den Vergleich mit anderen Robo-Advisorn zu betrachten. Und da steht Scalable Capital mit Blick auf die Wertentwicklungen seiner Anlagestrategien alles andere als gut da.
Im Echtgeld-Test des Onlineportals brokervergleich.de belegt Scalable im Betrachtungszeitraum (01.05.2020 bis 31.04.2021) zwar einen ordentlichen siebten Rang bei insgesamt 25 Robo-Advisors, die getestet wurden. Doch im Langzeit-Vergleich ist Scalable in dem Echtgeld-Test einer der schlechtesten Anbieter überhaupt.
So konnte die von dem Portal genutzte Anlagestrategie von Scalable seit Mai 2017 bis Mai 2021 gerade einmal eine Performance von 0,1 % über den gesamten Zeitraum erlangen. Ein desaströses Ergebnis, dass berechtigte Zweifel am „System“ Scalable aufkommen lässt.
Auffällig: Auch beim Test des Portals Biallo schneidet Scalable im mehrjährigen Vergleich vor allem bei ausgewogenen und offensiven Strategien eher schlecht ab, was den negativen Gesamteindruck beim Thema Performance untermauert.
Bemerkenswert an dieser Stelle: Selbst Gründer Erik Podzuweit räumt ein, dass die Performance
“seines” Robo-Advisors nicht zufriedenstellend sei.”
Doch ob unter diesem Aspekt nun an einer Optimierung gearbeitet wird, ließ er bis dato offen.
Somit: Klare und deutliche Abwertung im Scalable Test. Denn wer in 4 Jahren mit einer Anlagestrategie (k)einen Ertrag von 0,1 % “erwirtschaftet” muss sich den Vorwurf einer Anlegerkapital-Vernichtungsmaschine gefallen lassen. Vor allem dann, wenn andere Mitbewerber unter den gleichen Voraussetzungen und Bedingungen, in der Lage waren eine deutlich höhere Rendite für ihre Anleger zu erreichen.
Zwischenfazit im Scalable Test - Performance der Strategien: Wer sein Geld anlegen möchte, verfolgt das Ziel dieses Kapital zu vermehren und an dem Punkt ist Scalable im Vergleich zu fast all seinen Mitbewerbern leider nicht empfehlenswert. Wissenschaftliche Ansätze etc. hin oder her - die Zahlen aus den zahlreichen Performance-Tests sind Fakt und nicht zu widerlegen. Und letztendlich auch untermauert durch die Aussage des Gründers, dass man nicht "zufrieden" sein könne. Muss man mehr sagen? Nein - absolut nicht. Deutliche Abwertung in unserem Scalable Test
Was bleibt als Fazit in unserem Scalable Test? Blickt man rein auf die Zahlen, ist es verwunderlich, dass Scalable mit Blick auf die Höhe der verwalteten Kundengelder (Assets under Management) die Marktführerschaft auf dem deutschen Robo-Advisor-Markt inne hat. Denn beim Thema Performance ist Scalable einer der schlechtesten Anbieter überhaupt und das bereits seit Jahren. Was sich letztendlich auch mit einem Blick in die zahlreichen Anlegerforen bestätigt, in denen sich eine erhebliche Anzahl negativer Kommentare enttäuschter Anleger finden lässt.
Es ist spürbar, dass weiche Faktoren wie App, Design und Service sowie die zusätzliche Funktion des Neobrokers, der sicherlich auch dem Robo-Advisor viele Kunden bringt, ebenfalls wichtige Entscheidungskriterien bei der Wahl eines Anbieters sind.
Aber und das ist ein entscheidender Punkt: Die Performance ist im Vergleich zu den Gebühren weder ordentlich, geschweige denn herausragend. Die anderen genannten Punkte, auch die große Auswahl an verschiedenen Strategien, sorgen zwar für eine insgesamt gerade noch akzeptable Bewertung von Scalable, was jedoch keinesfalls eine Empfehlung darstellt. Den zahlreichen positiven Testergebnissen anderer Portale können wir uns hier also absolut nicht anschließen.
Zumal man auch den Eindruck gewinnen kann, dass Scalable mittlerweile deutlich mehr Interesse an seinem Neo-Broker Geschäft als an seinem Roboadvisor zu haben scheint.
Testergebnis der Redaktion
Johannes ist klassischer Quereinsteiger im Bereich der Vermögensverwaltung. ETFs, Aktien, Börse, Robo-Advisors – gepackt von den Möglichkeiten und der Faszination der Finanzwelt hat er Bücher verschlungen, Erfahrungen gesammelt und beschäftigt sich tagtäglich mit dem Kapitalmarkt. Mindestens genauso leidenschaftlich schreibt er im Rahmen seiner Selbstständigkeit als freier Autor. Zwei Leidenschaften, die sich ideal vereinen lassen und ihn zu unserem Portal geführt haben
Du nutzt das digitale Kapitalanlage-Angebot von Scalable Capital? Bist du mit der bisherigen Entwicklung deines Investments zufrieden oder nicht? Lass uns und andere Anleger doch an deinen Erfahrungen mit dem Robo-Advisor Angebot von Scalable teilhaben, indem du es offen und ehrlich bewertest. Vielen Dank!
7. März 2022
Im Juni 2021 Strategie ESG 60 gewählt und bis dato etwas über 3 % Rendite nach Kosten erzielt. Das ist in meinen Augen einfach zu wenig für einen Anbieter, der sich damit rühmt nach wissenschaftlichem Ansatz zu arbeiten und so weiter. Was überzeugt ist die Aufmachung der Webseite, die Depotdarstellung im Dashboard und das Marketing. Der Support ist zwar gut erreichbar, hat aber, was Kompetenz angeht, Einiges aufzuholen. Empfehlen würde ich Scalable nicht.
HK .
9. Januar 2022
Ich habe Mitte 2018 auf den Robo-Advisor von Scalable Capital gesetzt. Ab Mitte 2019 tauchte Scalable Capital auf diversen Kanälen mit sehr guten Lockangeboten auf, um frisches Anlegerkapital einzusammeln. Für mich ein Grund auszusteigen. Wenn das Produkt gut ist, muss ich nicht Geld an Neukunden verschenken. Die Performance war unterdurchschnittlich, der tatsächliche Verkaufszeitpunkt intransparent. Man konnte, zumindest im Oktober 2019, den Tag der Ausführung nicht selbst bestimmen.
Patrik .
5. Januar 2022
Kann mich hier dem Testergebnis als auch den anderen Bewertungen dahingehend anschließen, als das Scalable absolut nicht zu empfehlen ist. Nach 4 Jahren eine Performance von etwas über 2,6 % zu “liefern”, ist für einen Anbieter, der sich damit rühmt nach wissenschaftlichen Methoden zu “arbeiten”, ein Armutszeugnis. Wenn man, dann diese 2,6 % mal mit der Inflation glatt zieht, kommt unterm Strich also null raus. Absolut enttäuschend und somit eine Warnung an andere Anleger: Sucht euch einen anderen Robo-Advisor, aber keinesfalls Scalable!
Enttäuschter A.
11. Dezember 2021
Absolut nicht zu empfehlen! Nach 4 Jahren mit massivem Verlust mein Depot aufgelöst. Kann mich den anderen Meinungen hier nur anschließen. Selbst 1 Stern ist noch zu gut bewertet
Robert .
13. November 2021
Dieser sehr gute Test bestätigt völlig, meine eigenen Erfahrungen. Ich war von Juni 2017 bis Juli 2020 leider Kunde dieses völlig unfähigen Roboadvisors. Die Rendite war bis zur Corona-Krise an den Börsen eigentlich immer schon unterdurchschnittlich. In der Krise kam dann nur noch die Vernichtung der Kundengelder durch den Verkauf des Aktienanteils zu Tiefststand und dem sehr späten Rückkauf zu viel höheren Kursen. Dieses Muster hatte sich eigentlich auch schon früher gezeigt, aber mit deutlich kleineren Verlusten. Ich bin dann im Juli 2020 vollständig ausgestiegen mit 5-stelligen Verlusten auf das Anlagekapital. Zusammen mit meinen anderen Anlagen konnte ich den Verlust bist Ende 2020 längst wieder ausgleichen. Heute bin ich in einem deutlichen Gewinn, von dem man bei Scalable nicht einmal hätte träumen können. Ich bin Scalable für ihr Totalversagen mittlerweile sogar ein wenig dankbar. Sie waren so schlecht, dass ich aussteigen musste und damit meine Anlage neu ausrichten musste. Dies hat und wird mir noch viele Gewinne bringen, die ich bei einem Verbleib bei Scalable nie gehabt hätte. Ich verbuche heute Scalable unter Lehrgeld. Nach meinem Eindruck interessiert Scalable heute sowieso nur noch der Neo Broker und vielleicht noch Roboadvisor Neukunden. Die armen Bestandskunden, die den Ausstieg im Rahmen des schnellen Anstiegs der Börsen in 2020 verpasst haben dürfte aus Sicht von Scalable nur noch uninteressanter Ballast sein. Scalable hat sich niemals für ihre extremen Anlagefehler bei ihren Kunden entschuldigt oder wenigsten Gebühren erlassen. Der Breach fee Kundendaten war dann noch die Krönung von allem.
Roland .
6. November 2021
Den Test des Roboadvisor-Portals hebt sich erfreulich von sonstigen Pseudo-Tests vieler anderer angeblichen Anleger-Plattformen ab, die eigentlich nur Werbung betreiben und fast ausnahmslos die Performance der „Robos“ außer acht lassen. Wir können das Gesamturteil nur unterstreichen. Unser zweijähriges Musterdepot im Rahmen eines Azubi-Projektes über anfänglich 10.000 Euro kommt zu dem gleichen Ergebnis. Wir sind jetzt gerade mit 2,9% wieder in der Gewinnzone, hatten seit 3/2020 aber durchgehend Verluste und zwar ziemlich hohe. Und ein banaler ETF auf den MSCI World hätte in diesen zwei Jahren einen Gewinn von 40% erbracht. Besonders desillusionierend bei unserem Experiment waren drei Beobachtungen: – Das am Angstindikator VIX ausgerichtete Rechenmodell von Scalable ist nicht gut. Es reagiert viel zu langsam. Es verkauft zu spät und kauft zu spät. – Die „Risikobegrenzung“ besteht im Kern darin, dass der „Robo“ nach (!!!) Überschreiten der festgelegten Schwankungsbreite (bei uns 20%) massiv Aktien verkauft und in Renten umschichtet. Damit verkauft er die Aktien aber stets zu Niedrigstkursen und muss sie dann später zu weit höheren Kursen wieder zurückkaufen. – Der „Robo“ kauft und verkauft ununterbrochen dieselben 15 ETFs. Das sind nicht die besten Werte, sondern diejenigen, die das Scalable-Management vorher ausgesucht hat. Da Scalable von normalen Indizes wie dem MSCI World oder dem DAX und US-Werten nur wenig hält, hat man überwiegend absolut exotische Faktor-ETFs im Depot. Auch der Anteil der Immobilien-Aktien erscheint uns unverhältnismäßig hoch. So ist es vermutlich nicht verwunderlich, dass der „Robo“ von Scalable seit Jahren renditemäßig deutlich schlechter abschneidet als alle anderen Robo-Advisor in Deutschland. Alle Beobachtungen und Schlussfolgerungen sind nachzulesen in unserem „Robo-Tagebuch“: https://ils2014.jimdofree.com/robo/
Bankazubi .
9. Oktober 2021
Ausstieg nach 3 Jahren mit lächerlichen 0,67% Rendite… Lächerlich! Besser eigenes Portfolio zusammen stellen oder anderen Anbieter suchen. Nur das Marketing ist wirklich gut
Thomaa .
28. September 2021
Ausstieg nach 4 Jahren mit erheblichem Verlust. Absolut nicht zu empfehlen
Andreas .
1.4
1.4 von 5 Sternen (basierend auf 8 Bewertungen)
Ausgezeichnet0%
Sehr gut0%
Durchschnittlich0%
Schlecht38%
Furchtbar62%
Grafik: Scalable rühmt sich die Vermögensverwaltung neuester Generation zu sein? Doch was bedeutet das? Unser Scalable Test wird es zeigen – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Am Ende des Fragebogens zur Risikoklassifizierung präsentiert Scalable einen passenden Anlagevorschlag inklusive Rendite-Simulation etc. – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Scalable folgt dem Trend hin zu mehr nachhaltigen Geldanlagen und bietet demnach klassische ETF Portfolios als auch ESG konforme Portfolios an – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Scalable bietet neben seinen klassischen ETF Portfolios auch mehrere nachhaltige Anlagestrategien mit unterschiedlicher Risikogewichtung an – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Beispiel eines Auszahlungsplans beim Robo-Advisor Angebot von Scalable Capital
Grafik: Scalable hat einfaches und leicht verständliches Gebührenmodell -. ist aber dennoch nicht wirklich günstig – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Das Sicherheitskonzept des Robo-Advisors von Scalable Capital, das auf 3 Säulen basiert – Quelle: Scalable Capital
Grafik: Umfangreich und detailliert, aber letztendlich auch bei 44 Anlagestrategien unübersichtlich und somit für Anleger nur bedingt hilfreich – die Performancedaten der Scalable Anlagestrategien – Quelle: Scalable